Erfurt_Produktion und Fertigung stehen vor einem tiefgreifenden Wandel – angetrieben von digitalen Technologien. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der „Digitale Zwilling“. Dabei handelt es sich um ein virtuelles Abbild eines realen Etwas; dies kann etwas Einfaches wie ein Werkstück, aber auch etwas sehr Komplexes wie eine Anlage, ein Gebäude oder sogar ein Produktionsprozess sein. Wie diese Technologie die Industrie revolutionieren kann, steht im Mittelpunkt des 17. Erfurter TechnologieDialogs, der am Mittwoch, 27. August, im COMCENTER Brühl in Erfurt stattfindet.
„Industrielle Produktionssysteme sind ein Schwerpunkt in unserer Thüringer Innovationsstrategie“, sagt Mario Suckert, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium. Das Thema „Digitale Zwillinge“ als innovativer Ansatz zur Erfassung und Steuerung von Produktionsabläufen nehme dort einen immer größeren Raum ein. Laut einer BITKOM-Umfrage halten knapp zwei Drittel der deutschen Industrieunternehmen Digitale Zwillinge für unverzichtbar, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Wir werden diesem Thema in Zukunft also noch größere Aufmerksamkeit schenken müssen“, so der Staatssekretär. Während allerdings große Unternehmen bereits von diesem Technologieansatz profitierten, benötigten gerade kleinere Betriebe noch gezielte Unterstützung bei der Modernisierung ihrer Infrastrukturen. „Hier bieten wir als Land Unterstützung mit unserem Technologieförderprogramm FTI-Thüringen – oder ganz praktisch auch mit dem Thüringer Zentrum für Maschinenbau, das den Unternehmen als Innovationspartner bei der Einführung neuer Produktionstechnologien zur Seite steht.“
Nicht zufällig wurde das Thema „Digitaler Zwilling“ für den diesjährigen Erfurter TechnologieDialog ausgewählt, bietet doch dieses Veranstaltungsformat eine Plattform für die Diskussion aktueller, zukunftsweisender Forschungsfelder und Innovationen. Die Veranstaltung wird vom Forschungs- und Industriezentrum Erfurt (FIZ), der LEG und der IHK Erfurt ausgerichtet und steht unter der Schirmherrschaft des Thüringer Wirtschaftsministeriums und des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Erfurt. „Innovation ist eine wesentliche Triebfeder für den wirtschaftlichen und technologischen Erfolg Thüringens in der Zukunft“, sagt LEG-Geschäftsführer Andreas Krey. „Nur im Gespräch und im Miteinander können Innovationspotenziale optimal entfaltet werden, und hier liefert der Erfurter TechnologieDialog einen passenden Rahmen. Wir freuen uns, mit Prof. Bergs eine Koryphäe zum Thema ‚Digitaler Zwilling‘ für die Veranstaltung gewonnen zu haben – sein Vortrag bietet Informationen zu einem spannenden Technologiefeld und zugleich Impulse für die Diskussion im Anschluss.“
Den Abend moderiert Dr. Gabriel Kittler, Vorstandsvorsitzender des Forschungs- und Industriezentrum Erfurt e.V. (FIZ) und Geschäftsführer der X-FAB am Standort Erfurt. Die Grußworte sprechen Mario Suckert, Andreas Krey und Erfurts Oberbürgermeister Andreas Horn. „Ich freue mich, dass die Thüringer Landeshauptstadt erneut als Plattform für den Austausch von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik dient“ sagt Andreas Horn. „Der TechnologieDialog ist eine ideale Gelegenheit, um zukunftsweisende Entwicklungen zu diskutieren, neue Partnerschaften zu knüpfen und gemeinsam die Transformation der Industrie aktiv mitzugestalten. Ich wünsche allen Teilnehmenden eine inspirierende Veranstaltung und spannende Diskussionen.“
Dr. Cornelia Haase-Lerch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt, ergänzt: „Der Erfurter TechnologieDialog verbindet wissenschaftliche Expertise mit den praktischen Herausforderungen der Unternehmen. Der Digitale Zwilling eröffnet neue Chancen für Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit in der Produktion. Solche Impulse sind entscheidend, damit unsere Betriebe im internationalen Wettbewerb auch künftig vorne mitspielen.“
Der Gastredner Prof. Thomas Bergs ist Universitätsprofessor an der renommierten Manufacturing Technology Institute – MTI der RWTH Aachen und leitet dort den Lehrstuhl für Fertigungstechnologie. Gleichzeitig ist er Mitglied des Direktoriums am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT. Seine Karriere begann er am Fraunhofer IPT, wo er ab 2000 als Leiter der Lasertechnik und des Geschäftsfeldes „Aachener Werkzeug- und Formenbau“ tätig war und ab 2001 die Position des geschäftsführenden Oberingenieurs übernahm. 2018 wurde er zum Universitätsprofessor an der RWTH Aachen berufen. Mit der Gründung des Manufacturing Technology Institute (MTI) an der RWTH Aachen im Jahre 2024 setzt er neue Impulse für die Zukunft der Fertigung.
Parallel zum Vortrag von Prof. Bergs präsentieren Mitglieder des in Erfurt ansässigen FIZ e. V., Hochschulen und Institutionen interessante Projekte rund um das Thema „Digitale Zwillinge“. Bei einem Rundgang lernen alle Gäste neueste Entwicklungen und Innovationen kennen; die Veranstaltung beschließt ein Get-together mit vielfältigen Gelegenheiten zu vertiefenden Gesprächen.
Weitere Informationen und Programm:
www.erfurter-technologiedialog.de